Durch horizontale Schlagworte und Lichtstreifen schafft die Unterführung eine starke Verbindung zwischen der Innenstadt und dem neu entstehenden Gelände am ehemaligen Güterbahnhof. Das helle, warmweiße Licht erzeugt ein angenehmes Gefühl und nimmt dem Besucher das für Unterführungen übliche Unbehagen. Der leicht verwinkelte Grundriss, die schrägen Wände, Treppenaufgänge, Rampen und die Dreidimensionalität der Edelstahlprofile beziehen sich auf die historische, verwinkelte Altstadt. Dem entgegengesetzt ist ein modernes interaktives Lichtkonzept. Die Unterführung soll Altes und Neues zusammenführen.
Die Dreidimensionalität in der Unterführung wird durch schräg verlaufende und leicht hervorragende Wände erzeugt. Die Abschrägung der Deckenvorsprünge und die konisch verlaufende Form der einzelnen Metallprofile an der Strahlenwand verstärken diese Wirkung. Durch die geknickte, sich öffnende Form der Rampen und die schräge Anordnung der Treppen wird dieses Konzept auch vom Inneren der Unterführung nach außen getragen. Diese verwinkelte Form ist eine symbolische Anlehnung an die Altstadt von Schwäbisch Gmünd.
Der Grundgedanke des Lichtkonzepts besteht aus einer Strahlenwand. Sie ahmt die Sonnenstrahlen von draußen nach, die in abstrahierter Form in der Unterführung wieder aufgenommen
werden. Hell erleuchtet schaffen die Strahlen eine angenehme Atmosphäre. Sie werden durch LED-Platinen, die an der Rückwand der konisch zulaufenden Edelstahlprofile befestigt sind, erzeugt. Die
Platinen strahlen auf die dahinter angebrachten Halbrundprofile. Dadurch wird das Licht fließend und gleichmäßig zurück in die Unterführung geworfen. Unter den Deckenvorsprüngen, welche die
dunkelsten Abschnitte der Unterführung sind, ist die Öffnung zwischen den Edelstahlprofilstreifen am größten. So wird dort am meisten Licht zurückgeworfen und den dunklen Stellen entgegengewirkt.
In der gegenüberliegenden Glaswand spiegeln sich die Leuchtstreifen reliefartig. Auf diesen Wellen läuft ein, mit dem Besucher mitlaufender interaktiver LED-Schriftzug. Die Spiegelung an der
Glaswand und die Lichtstreifen an den Deckenvorsprüngen schaffen eine Verbindung zwischen den beiden Seitenwänden. Die zur Glaswand hin dünn zulaufenden Lichtstreifen an den Deckenvorsprüngen
greifen das Konzept der Strahlenwand auf und schaffen somit eine harmonische Verbindung.
Interaktionskonzept
Am unteren Ende dieser Glaswand läuft ein 5cm hoher Lichtstreifen. Das Durchschreiten des aktiven Bereichs, der aus einer Infrarot-Lichtschranke besteht, aktiviert den LED-Schriftzug hinter der spiegelnden Glaswand. In die Glaswand sind zwei LED-Bahnen mit durchlaufenden Worten und zehn LED Paneelen mit festen Standpunkten, die jeweils einen Begriff anzeigen, integriert. Insgesamt sind in der Unterführung zwölf Lichtschranken installiert, durch die die Schriftzüge von den Passanten aktiviert werden. Die aussagekräftigen Schlagworte sollen ankommenden Besuchern ein erstes Bild von Schwäbisch Gmünd vermitteln, sie informieren und für ihren Stadtbesuch inspirieren. Die durchlaufenden Schriftzüge informieren auch über aktuelle Events.